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Toccata - Alte Musik Aktuell

Armin Schmid

No. 35, Mai-Juni 2008

John Dowland: Keyboard Music, (Christopher Hogwood 2005). XIII/84 Seiten, Bicester: Edition HH Ltd. HH 74. - £ 30,00

John Dowland war zweifellos der bedeutendste Komponist für Laute im Elisabethanischen Zeitalter, dessen Werke über sein Heimatland hinaus in Europa weitere Verbreitung fanden als die seiner zeitgenössischen Kollegen. Die vorliegende Auswahl an Bearbeitungen seiner Musik aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts für Tasteninstrumente wie Virginal, Spinett, Cembalo oder Orgel spiegelt etwas von der Rezeption wider. Insgesamt sind hier 30 Bearbeitungen von 16 Stücken Dowlands in unterschiedlicher Faktur und Qualität, von der einfachen Transkription bis zur kunstvoll erweiterten und ausgeschmückten Bearbeitung zusammen- und gegenübergestellt. Da die einschlägigen Bearbeitungen durch die bekanntesten Virginalisten bereits in Neuausgaben der Reihe Musica Britannica vorliegen, wurden hierfür Versionen von Vorlagen wie Lachrymae Pavan, Piper’s Pavan bzw. Galliard, The Frog bzw. King of Denmark’s Galliard, Lady Layton’s Almain, Can she excuse, Come again u.a. aus eher schwer zugänglichen europäischen und amerikanischen und Quellen ausgewählt, die aus der Feder von Byrd, Philips, Randall, Wilbye, Schildt, Scheidemann, Scheidt, Sweelinck u.a. stammen. Von Dowlands erstgenannten und berühmtestem Werk sind - abgesehen von zahlreichen Anspielungen - die meisten, über 90 Bearbeitungen für Tasteninstrumente und Instrumentalensemble erhalten. Anscheinend war es zunächst als Stück für Laute in Manuskripten und einem Druck verbreitet, Dowland selbst ließ es dann als Lautenlied und schließlich als namengebendes und einleitendes Stick seiner berühmten Sammlung Lachrimae drucken; fortan war es wegen seiner komplexen kompositorischen Struktur auch bei Bearbeitern für Tasteninstrumente besonders beliebt. An derartigen Beispielen demonstriert Christopher Hogwood im Vorwort seiner Sammlung nicht nur die Verbreitung, sondern auch die Entwicklung verschiedener zeitgenössischer Bearbeitungstechniken. Im Anhang der Ausgabe ist eine vollständige Aufzählung aller bekannten Bearbeitungen von Dowlands Musik für Tasteninstrumente zu finden. Mit dieser reizvollen und soliden wissenschaftlichen Anthologie soll nicht nur das Repertoire für Clavieristen erweitert werden, sondern auch Modelle für eigene moderne Bearbeitungen von Lautenmusik jener Zeit an die Hand gegeben werden.



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