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PIANONews

Magazin für Klavier und Flügel

No. 3, 2006




Christopher Hogwood (Hrsg.)
Fitt for the Manicorde
A seventeenth-century english
collection of keyboard music
Edition HH
ISMN 708024-95-8

Bis vor kurzem fristete englische Tastenmusik aus der Zeit zwischen dem Tod von Thomas Tomkins, dem ,letzten Virginalisten”, im Jahr 1656 und der Ankunft Händels in London ein weithin unbeachtetes Schattendasein. Die Claviermusik von Henry Purcell bildete da zwar eine Ausnahme, von Croft oder Blow ist jedoch in jüngster Zeit ebenso wenig publiziert worden wie von Matthew Locke - von ihren übrigen Zeitgenossen ganz zu schweigen. Was umso mehr zu bedauern ist, handelt es sich bei dieser Epoche um eine Zeit enormer musikalischer und politischer Umwälzungen: Die Anfänge des neuen Stils für Tastenmusik fallen in eine Zeit politischer Restauration und das aufkommenden bürgerliche Konzertwesen bringt eine neue musikalische Sprache mit sich, die zur Grundlage des gesamten 18. Jahrhunderts werden sollte.
Das meiste überlieferte Material für diese Entwicklung findet sich in handschriftlichen Sammlungen, die für den privaten Gebrauch bestimmt waren. Dieser ,Hausmusikcharakter” hat sicherlich dazu beigetragen, dass die darin enthaltene Musik nur wenig, Beachtung fand.
Die nun von Christopher Hogwood vorgelegte SammIung aus den 1680er Jahren ist in mancherlei Hinsicht höchst bemerkenswert. Zum einen weist sie einen hohen Anteil nicht-englischer Musik - etwa von Lully und La Barre - auf, zum anderen weisen mehr als die Hälfte der insgesamt 58 Kompositionen methodische Fingersätze auf und stellen dadurch eine wichtige Quelle für das Studium englischer Virginalmusik dar.
Der Gesamteindruck der vorliegenden Ausgabe ist exzellent. Spiralbindung und ein durchsichtiges Druckbild sorgen für hervorragende Lesbarkeit und unfallfreies Durchblättern. Ein ausführliches, hochinformatives zweisprachiges Vorwort (das freilich ein sorgfältigeres Lektorat vertragen hätte) mit Verzierungstabelle, Quellenverzeichnis und weiterführender Bibliographie lässt keine Wünsche offen.

Schwierigkeitsgrad: 3

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